Die Kirche zu Banzkow

01kirchebaSchon seit dem Mittelalter gehörte die Banzkower Kirche zum Kirchspiel Plate. Laut Kirchenvisatationsprotokoll besteht in Banzkow seit 1534 ein kirchliches Gebäude als Tochterkirche von Plate. Auf Grund der Existenz einer hölzernen Sitzmadonna (sie gilt als älteste erhaltene Holzskulptur in Mecklenburg) aus der Zeit um 1230 liegt die Vermutung nahe, dass der Ort bereits im 13. Jahrhundert eine Kirche hatte. In einem Schriftstück an Christian Ludwig, Herzog zu Mecklenburg, wird 1607 auf den schlechten Zustand der Kirche hingewiesen.

Eine Reparatur wäre von Nöten, wenn sie nicht ganz verfallen sollte. 1872  wurde dann die alte Kirche abgerissen und eine neue errichtet. Dabei handelt es sich um einen typischen neugotischen Backsteinbau. Bei der Gestaltung des Äusseren verzichtete man nicht auf einen gewissen Aufwand, so ist an das vierjochige Schiff eine Apsis (Bezeichnung für Erweiterung eines Raumes) angefügt, über der sich ein blendengegliederter Ostgiebel erhebt, im Westen ragt ein dreigeschossiger, im Oberteil oktogonaler (achteckiger) Turm mit Spitzhelm empor.

An der Nordseite der Kirche ist eine Sakristei angebaut. Die einheitliche Ausstattung entstand zusammen mit dem Neubau. Die kleine mittelalterliche Glocke aus dem Jahre 1509 blieb erhalten. Zwölf Jahre später erhielt die Kirche eine vom Orgelbauer Friese aus Schwerin gefertigte Orgel. Am 2. Mai 1875 fand die feierliche Weihe der neuen Kirche statt. Die Banzkower Kirche erhielt am 9. November 1902 ein von Clara Möller gemaltes Altarbild. Es ist die Kopie des Pfannenschmidtschen Bildes in der Serrahner Kirche.

1929 erfolgte die Weihe der zweiten Kirchenglocke mit der Inschrift: "Gott die Ehre, Frieden der Gemeinde". Die erste aus der Kirche stammende Glocke ist nach Beschlagnahmung 1917 für Kriegszwecke verwandt worden. 1996 ist die Friedhofsmauer durch 15 ABM-Kräfte des Schweriner "Start"-Vereins erneuert worden.

Förderkreis zur Erhaltung der Kirche zu Banzkow - Damit die Kirche im Dorf bleibt lesen...


Die Kirche zu Mirow

01kirchemiDie Kirche in Mirow befindet sich im südlichen Bereich der Ortslage, westlich der Straße "Unter den Linden" und nahe der historischen Dorfmitte auf einer Anhöhe.

Am 25. März 1270 trat Mirow erstmals in das Blickfeld der Zeitgeschichte. Anlass der ersten urkundlichen Erwähnung war die Überschreibung Mirows an das Kloster Reinfeld. Die bestehende Kirche Kirche erhielt den Status der Selbständigkeit und als Filialen die Kirche Lübesse und Uelitz.

Im Lauf der folgenden Jahrhunderte verändern sich die Unterstellungsverhältnisse: Zunächst wurde die alte Mirower Mutterkirche Filiale der Kirche zu Goldenstädt (nachweislich von 1534 bis in die Hälfte des 17. Jahrhunderts hinein). Danach hatte Goldenstädt keinen eigenen Pastor mehr und wurde einschließlich Mirow dem Uelitzer Pfarrsprengel zugewiesen.

Im Laufe der Zeit erhielt die Mirower Kirche viele Umbauarbeiten. Dadurch ist dieses Gebäude mit seiner 1999 neu restaurierten Friedhofsmauer noch gut erhalten und für den Besucher des Dorfes interessant. Umgeben ist sie von einem gepflegten Friedhof, worauf sich auch ein Kriegerdenkmal befindet.

Die Kirchenbücher Mirower Kirchengemeindemitglieder mit Tauf-, Konfirmanden-, Trau-, Sterbe- und Namenregister sind wegen des Pfarrhausbrandes in Uelitz (1786) nur für die Jahre 178altar6-1877 vorhanden. Die Originale befinden sich im Domarchiv Ratzeburg bzw. ihre Abschriften im Archiv des Oberkirchenrates in der Schweriner Münzstraße.

Die Mirower Kirche, eine der hochwertigsten neugotischen Kirchenbauten im Schweriner Umland. Sie wurde 1842 bis 1845 in ziegelsichtigem Mauerwerk auf hohem Feldsteinfundament als eine der frühesten Vertreterinnen in neugotischer Formensprache als Ersatzbau auf einer Anhöhe errichtet. Dem 5-achsigen Kirchenschiff mit flachem Satteldach ist westlich ein Glockenturm vorgestellt und seitlich später eine unterkellerte Sakristei angesetzt. 1883 erfolgte die Fertigstellung des Kirchenturmes.

Für Mecklenburger Kirchen selten ist der sogenannte Kanzelaltar. Als Altargemälde sehen wir die "Emmausjünger", die Kopie eines Gemäldes, das der Großherzog der Georgenkirche in Parchim Geschenkt hatte.

Wie viele Kirchen in der Lewitz ist auch die Mirower Kirche mit einer Orgel des Orgelbauers Runge ausgestattet, die vor einigen Jahren restauriert wurde  und seitdem in jedem Gottesdienst feierlich erklinkt.

In den letzten Jahren haben sich die sichtbaren Bauschäden an der Dorfkirche verstärkt. Am Dach sind Undichtigkeiten zu verzeichnen, die zu großen Feuchteschäden im Gebäudeinnern  geführt haben. Eine Instandsetzung des Dach- und Deckentragwerkes ist dringend notwendig. Da drei der den Glockenstuhl tragenden Dachbalkenköpfe fast komplett durchgefault sind, ist die Glockenbenutzung nicht mehr gegeben.

Maßnahmen zur Erhaltung der Kirche zu Mirow lesen...


Die Kirche zu Goldenstädt

01kirchegoWahrzeichen und Kulturdenkmal - Die Dorfkirche von Goldenstädt, sie ist das älteste Gotteshaus in der Umgebung. Mit ihrer Lage unmittelbar im Dorfzentrum ist sie geprägt durch ihren hölzernen Glockenturm und der Gebäudemauer aus einem Gemisch von Feld- und Ziegelsteinen.

In einer Chronik aus dem Jahr 1705 wird sie als "die hässlichste Kirche weit und breit" bezeichnet. Es wird berichtet, dass 1870 in Goldenstädt eine ähnliche Kirche wie in Banzkow errichtet werden sollte. Aber dass kleine Kirchlein passt wohl doch besser ins Dorfbild.

Mit der beginnenden Besiedelung des Lewitzgebietes im 11. Jahrhundert entstand in Goldenstädt eine mittelalterliche Wehrkirche. Dieser Charakter ist heut noch unverkennbar. So ist der Wehrkirchencharakter an den hochgelegenen Fenstern und der Wandstärke, die bis zu 1,30 m beträgt, zu erkennen. Der gesamte Bau ist aus Feldstein, die Laibungen der Öffnungen aus Ziegeln im Klosterformat, ausgeführt.

An der Westseite befindet sich ein kleiner hölzerner Glockenturm. Das einfache Innere der Kirche ist geprägt durch einen einfachen Altar. Das Altarbild stellt in bäuerlicher Malerei das Jüngst Gericht mit Christus als den Weltenrichter dar. Es wurde 1935 nach dem Fund auf dem Dachboden der Kirche restauriert.

kanzelAltar und Kanzel stammen aus der Zeit nach dem 30jährigen Krieg. Erstmalig urkundlich erwähnt ist die Kirche im 14. Jahrhundert. 1496 ist Goldenstädt das größte Dorf in der Umgebung und damit auch Kirchendorf. Die Goldenstädter Pfarre war mit 25 Hufen Acker und 13 Stücken Wiesen belehnt. Nach dem 30jährigen Krieg war Goldenstädt ausgeplündert und fast menschenleer.

Der letzte Goldenstädter Pastor Christian Delius stiftete 1681 eine kleine Glocke, die sich heute noch am hölzernen Glockenturm (1935) befindet. Pastor Delius starb 1695 und wurde in der Kirche beerdigt. Seitdem ist die Goldenstädter Kirche der Pfarre Uelitz zugeordnet. Nach einer Feuersbrunst in Goldenstädt 1741 war die Bevölkerung erst 1768 wieder so angewachsen, dass der Platz in der Kirche beim Gottesdienst nicht mehr ausreichte.

Heute gehören zur Kirche Goldenstädt Fahrbinde und Friedrichsmoor. Seit 1996 wurden große Anstrengungen unternommen, um dem mittlerweile schlechten Bauzustand der Goldenstädter Kirche zu begegnen, da die gesamte Bausubstanz, selbst der hölzerne Dachstuhl, noch weitestgehend aus dem Mittelalter stammt. Die letzten verbrieften größeren Renovierungsarbeiten sollen im Jahr 1930 getätigt worden sein. Ein neues Dach erhielt die Kirche in den 80er Jahren.

1999 begangen die ersten Maßnahmen zur Erhaltung der Kirche. Das Ziel soll es sein, die einstige Wehrkirche zu einem Schmuckstück des ebenfalls neu gestalteten Dorplatzes im Gemeindezentrum, herzurichten. Und dabei entdecken die Goldenstädter die wahre Schönheit ihres Gotteshauses, welches sich bisher klein und in grauen Putz vehüllt zeigte.

Am 27.09.2003 war es dann soweit. Viel Zeit ist vergangen, seit Beginn der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an der kleinen Kirche in Goldenstädt. Nun ist sie fast nicht wiederzuerkennen. Das Kulturdenkmal von Goldenstädt zeigt sich nun Besuchern in seinem neuen Gewand.

Die Kirche wurde mit einem Gottesdienst von der Pastorin Pastorin Kristin Gatscha eingeweiht. Eindrucksvoll war ihre lange Predigt, in der man vieles aus der Geschichte der Kirche erfuhr. Viele Bewohner aus der Gemeinde und Gäste sind bei schönstem Wetter in die Kirche gekommen.

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Kirchenbesichtigungen - Goldenstädt, Uelitz und Kraak am 30.05.2016, © K.-G. Haustein


Ev.-Luth. Kirchengemeinde Plate
Ansprechpartner: Pastor Bernd Klaas
Strörstraße 1
19086 Plate
Tel: 03861-2028
Fax: 03861-3029857

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Web: https://www.kirche-plate.de (externer Link)
Umfassende Orsteile: Banzkow (Kirche), Consrade (Kirche), Peckatel (Kirche), Plate (Kirche)


Ev.-Luth. Kirchengemeinde Uelitz
Ansprechpartner: Pastorin Kristin Gatscha
Grüne Straße 5
19077 Uelitz
Tel: 3868-545
Fax: 3868-400964

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Web: http://www.kirche-mv.de (externer Link)
Web: http://www.kirchgemeinde-uelitz.privat.t-online.de/index.html (externer Link)
Umfassende Ortsteile: Goldenstädt (Kirche), Jamel, Mirow (Kirche)