Die Störwasserstraßeschleuse

Die Störwasserstraße ist die 22 Kilometer lange Verbindung vom Schweriner See zur Müritz-Elde-Wasserstraße. Sie setzt sich zusammen aus der Stör und dem Störkanal. Die Stör vom Schweriner See fließt, früher sehr kurvenreich und mit den Jahren teilweise begradigt, durch das Störtal an dem Ort Consrade vorbei, mitten durch Plate bis nach Banzkow.

Um die Zeit 1709 wurde der ehemalige Flößgraben zwischen Banzkow und flussabwärts dem Klinker Bach in gerader Richtung verlängert. Der Störzufluss ist abgeleitet und von der Schifffahrt nicht mehr benutzt worden. Die neue Wasserstraße in Richtung Elde erhielt den Namen "Störkanal".

Die in Banzkow im Jahre 1566 errichtete Schleuse regelt den Wasserstand im Schweriner See. Ein Neubau der Schleuse machte sich 1926 erforderlich. Von nun an geht es auf dem Störkanal gradlinig durch die Wiesenlandschaft und Waldlewitz, durch das Naturschutzgebiet Fischteiche in der Lewitz, bis zum Eldedreieck in die Müritz-Elde-Wasserstraße.

paddeltourDie Störwasserstraße war früher unter anderem der Transportweg von Holz aus der Lewitz zum Beheizen des Schweriner Schlosses. 1830 konnte die Wassertiefe durch den Bau von Dämmen beidseitig vergrößert werden. Das hatte zur Folge, das nun das Niveau der Wiesen und Waldflächen zum Teil erheblich unter dem Wasserspiegel des Störkanals liegt.

Wasser der vielen Be- und Entwässerungsgräben fließt durch Düker unter dem Störkanal hindurch. In den 60ziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Vertiefung durch Ausbaggern, nun konnten noch höhere Laste transportiert werden. Viele Kähne passierten jährlich den Störkanal. Oftmals im Verbund ein Zugschlepper mit bis zu vier Lastkähnen am Haken.

Das Passagierschiff die "Bade III" fuhr 1949 täglich zweimal Personenverkehr von Banzkow nach Schwerin. Heute ist dieser Wasserweg sehr bliebt bei den Freizeitkapitänen und wegen der geringen Strömungsgeschwindigkeit auch bei Wasserwanderern, unterwegs mit Kanu oder Paddelboot. Großzügige Anleger für die Boote, beidseitig der Brücken in Plate und Banzkow wurden in den vergangenen Jahren gebaut. treideln1Gastronomische Einrichtungen laden zum verweilen ein.

Ein schöner Wander- und Radweg entlang der Stör und dem Störkanal, von Meuß bis in die Lewitz, ist der Treidelpfad. In schwerer körperlicher Arbeit wurden damals Holzstämme aus der herzoglichen Forst in der Lewitz, als Flöße gebunden und beladene Kähne mit getrochneten Torf aus dem Torfmoor von Consrade zum Schweriner See getreidelt. Beides wurde vorwiegend zum Beheitzen des Schweriner Schlosses, der Ziegeleien am Schweriner See und später auch in den Schulen der Lewitzgemeinden, gebraucht.

Auch für Angler ist das Gewässer interessant. In ihm sind sind Plötze, Barsche, Aale, Hechte, Schleie, Zander und Karpfen zu Hause.


kompass01Hier noch etwas historisches ...

1945 bis 1950 fuhr das in Banzkow beheimatete Passagier-Motorboot "KOMPASS" Passagierfahrten auf dem Schweriner See, planmäßigen Linienverkehr Banzkow-Plate-Fähre-Schwerin, Fahrlinie Schwerin-Görslow und Fahrlinie Schwerin (Ziegel-Innensee)-Langer Graben-Paulsdamm (Restaurant "Seewarte") (J. Richter, Schwerin)


 

Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg
Dornhorster Weg 52
21481 Lauenburg
http://www.wsv.de/wsa-lb (externer Link)


Impressionen der Störwasserstraße, © K.-G. Haustein, G. Weiberg


1971 - Mit dem Faltboot von Banzkow zum Eldedreieck, © K.-G. Haustein