Die "Lewitz Mühle" in Banzkow
Die reetdachgedeckte "Lewitz Mühle" von 1874 auf dem Berg in Richtung Hasenhäge, ist die einzigste, die es heute noch in Banzkow gibt. Diese Holländermühle wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert. In ihr befindet sich heute das Mühlen Restaurant "Zur Lewitz Mühle" mit Mecklenburger Küche. Zum Komplex der Lewitz Mühle gehört das Landhotel Lewitz Mühle. https://lewitz-muehle.de/ (externer Link)
Bestimmende Figur des Banzkower Gemeindwappens ist die Holländerwindmühle. lesen...
Die Holländermühle und die Bockwindmühle um 1909
Im Dorf Banzkow hat es seit seinem Bestehen mehrere Mühlen gegeben.
Man schreibt das Jahr 1760. Im Land Mecklenburg war zu dieser Zeit eine starke Entwicklung im Bereich des Mühlenwesens zu verzeichnen. Der Banzkower Müller war nun durch die steigenden Einkünfte in der Lage, sich eine zweite Mühle zu bauen Bei dieser Mühle handelte es sich um eine Bockwindmühle. Der Standort der Mühle war dicht neben der später erbauten und heute noch vorhandenen Holländerrmühle. Der Betrieb der Holländermühle wurde 1958 eingestellt.
Heute beherbergt sie eine über die Grenzen Mecklenburgs bekannte Restauration. Die unter Denkmalschutz stehende Mühle wurde 1994 komplett renoviert und 1995 wurde der Komplex durch ein modernes Hotel mit Wellnessbereich erweitert. Dabei wurde darauf geachtet, Vergangenheit und Zukunft harmonisch zusammenzufügen.
Die Wassermühle
1337 kaufte der Müller Johann von Banzkow, Bürger in Schwerin, die Hälfte der Mühle der Stadt Crivitz. Diese Urkunde belegt, dass es zu diesem Zeitpunkt schon eine Wassermühle in Banzkow gab. Diese stand mitten im Dorf und als Mühlenfließ diente die alte Stör. Noch heute ist hier eine kleine Erhebung erkennbar, auf welcher das alte Mühlengehöft stand. Die Wassermühle wurde durch angestellte Müllermeister bewirtschaftet und hatten jährlich Abgaben an den fürstlichen Hof zu Schwerin zu leisten.
Aus dem Jahr 1856 wird berichtet, das dem Wassermüller die Bedienung der Schleuse in Banzkow oblag. Während der Zeit des Schleusens war der Mahlbetrieb eingestellt. 1872 wurde die alte Wassermühle abgetragen.
Bildersammlung zur Lewitz Mühle in Banzkow, © W. Ihde, Fotostudio Leipzig, M. Meier, K.-G Haustein

Baukultur beginnt am Dorfeingang
Traditionelle Elemente der Region in Pop-Art-Stil gestaltet
In einer Initiative der Gemeinde Banzkow in Kooperation mit der Hochschule Wismar wurden 2004 die Dorfeingänge von Banzkow mit traditionellen Elementen in Pop-Art-Stil gestaltet. 2007 wurden die vier Dorfeingangs- gestalungselemente errichtet. Damit wurde Stück für Stück ein Projekt verwirklicht, dass die Gemeindevertretung 2003 gemeinsam mit Architekturstudenten der Hochschule in Wismar in Angriff genommen und mit vielen Einwohnern mehrfach beraten hatten. Wir möchten nicht nur Touristen, die sich bereits in Banzkow aufhalten, für die Gestaltung der Dorfeingänge begeistern, sondern auch andere Reisende dazu animieren, Banzkow gerade wegen der besonderen Dorfeingänge zu besuchen und nicht nur zu durchfahren. Wenn auch Kunst meist nicht nur Bewunderer, sondern auch Kritiker findet, sind wir uns sicher, dass die Banzkower stolz auf ihre ungewöhnlichen Dorfeingänge sind ...
Unsere Dorfeingänge
"Ladenband" von Hasenhäge kommend
"Weidezaun" von Mirow kommend
"Dorftor" von Plate kommend

"Enter Banzkow" von Sukow kommend
Einige Impressionen von der Montage der Gestalungselemente 2007, © K.-G. Haustein





Die Banzkower Brücke
Ein Übergang über die Stör war für Banzkow schon immer von besonderer Bedeutung. Ein wichtiger Handelsweg von Hamburg nach Neubrandenburg verlief durch Banzkow. Auch die Reisenden von Lübeck nach Crivitz kamen hier durch. Die Bedeutung der Banzkower Brücke erkennt man daran, dass im Jahr 1800 täglich viele Frachtgespanne und Vieherden diesen Weg über die Stör nutzten.
Vor der Schleuse wurde 1897 eine Zweifelder-Drehbrücke errichtet die anfangs per Hand, später durch einen elektrische Antrieb geöffnet wurde. 1952 waren Baumaßnahmen an der Drehbrücke erforderlich. Die Stützweiten wurden auf 5,90 m und 7,70 m vergrössert, die lichte Höhe betrug somit 1 m. Im Laufe der Jahre musste einigemale der komplette Fahrbelag, welcher aus dicken Holzbohlen bestand, erneuert werden.
Im Jahr 2002 erhält die Gemeinde Banzkow eine ganz neue Klappbrücke über den Störkanal. Die feierliche Übergabe erfolgte am Freitag, den 31. Mai 2002 im Beisein des Ministerpräsidenten, Herrn Dr. Ringstorff. Die Banzkower nahmen dann am 01. Juni auf einem grossen Volksfest mit vielen Akteuren von der Brücke Besitz.
Impressionen von der Banzkower Klappbrücke, © K.-G. Haustein
Kurbel als Denkmal der ehemaligen Drehbrücke in Banzkow, © H. Weisrock
Die Kurbel der ehemaligen Drehbrücke in Banzkow wird restauriert und aufgestellt, © H. Weisrock
Feierliche Übergabe der Klappbrüche am 31.05.2002, © H. Weisrock
Die Banzkower Schleuse
Im Laufe der Schiffbarmachung der Stör 1576 wurde in Banzkow die erste Schleuse errichtet. Die Stör spielt als Transportweg eine immer größere Rolle. Es machte sich erforderlich, möglichst große Schiffe für den Warentransport einzusetzen. Die vorhandene Schleuse erfüllte diesen Zweck nicht mehr. Es erfolgte ein Umbau auf das Finow-Maß (Lastkähne mit einer Tragfähigkeit bis etwa 200 t).
Bis zum Jahr 1856 oblag die Bedienung der Schleuse dem Wassermüller. Das angestaute Wasser nutzte er für seinen Mahlbetrieb in der Wassermühle. Während der Zeit des schleusens stand die Mühle still. Hindurchfahrende Schiffe und Flöße mussten eine Abgabe entrichten. Ab diesem Jahr wurde für die Schleuse ein Schleusenwärter eingesetzt.
1884 machte sich eine Reparatur der Schleusentore erforderlich. Für die Baumaßnahmen mußte eine Dampfmaschine eingesetzt werden. 1929 machte sich ein Neubau der Schleuse erforderlich. Für den Neubau der Stauschleuse kommt nur eine Ausführung in Beton in Frage, und zwar neben der alten Schleuse. Dadurch sollte die alte Schleuse während des Baues in Betrieb bleiben. Die Genehmigung zum Bau wurde am 12. April 1926 erteilt. Der alte Standort wurde aber wegen der Drehbrücke beibehalten.

Quelle: LewitzKurier - Informationsblatt für Banzkow, Goldenstädt, Jamel und Mirow | Nr. 362 | November 2024
Impressionen von der Schleuse in Banzkow, © K.-G. Haustein
Die Gaartzer Brücke
Vier Kilometer von Banzkow stromabwärts, in der Lewitz, wurde 1837 eine hölzerne Portalbrücke errichtet, die Gaartzer Brücke (pdf). Die kürzeste Verbindung auf dem Landweg zwischen den Orten Jamel und Bahlenhüschen ist geschaffen worden.
Schiffsführer mussten diese Brücke selbst per Muskelkraft hochkurbeln und wieder schliessen. Die fast gleiche Brücke wurde im Jahr 1931 in einer stabilen Eisenkonstruktion errichtet. Diese, inzwischen unter Denkmalschutz stehende Zugbrücke, gab es bis 1975. Ein russischer Panzer zerstörte sie durch sein zu starkes Gewicht beim Überqueren des Kanals.
1995 werden dann auch die zerfallenen Widerlager der Brücke beseitigt, und fast nichts deutete mehr auf eine ehemalige Brücke hin. Aber die Geschichte der Gaartzer Brücke wurde nach 28 Jahren weiter geschrieben. 2003 wird mit dem Bau einer Brücke aus Stahl und Beton bei km 6,9 der Stör-Wasserstraße im Zuge des Gaartzer Dammes begonnen. Die Durchfahrtshöhe für die Schiffahrt beträgt 4 m.
Mit dem Neubau der Fußgänger und Radwegbrücke werden die alten Wegebezüge im Verlauf des Gaartzer Dammes wieder hergestellt und die über den Störkanal führende kürzeste Verbindung zwischen Jamel und Bahlenhüschen ermöglicht. Mit der Verkehrsfreigabe der Brücke wird eine touristisch reizvolle Region für Fußgänger und Radwanderer wieder zugänglich. Gleichzeitig werden die beiden bestehenden Radwegnetze zu beiden Seiten der Störwasserstraße wieder verbunden.
Viele Gäste kamen am 11. Oktober zur feierliche Übergabe. Zu Gast war der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Herr Harald Ringstorff. Stellvertretend für den Amtsvorsteher Wilfried Kunzel, eröffnete der Bürgermeister der Gemeinde Goldenstädt, Herr Rainer Mönch mit einer Festansprache die Feierlichkeiten.
Der Ministerpräsident Herr Harald Ringstorff hob in seiner Festansprache die Bedeutung der Gaartzer Brücke für den Tourismus in der Lewitz besonders hervor. Anlässlich der Übergabe der Gaartzer Brücke wurde das erstemal der "Gaartzer Brückenlauf" durchgeführt. Die Strecke für diesen Lauf von ca. 9 km führte am westlichen Ufer bis nach Banzkow und am östlichen Ufer zurück.
Herbstimpressionen an der Gaartzer Brücke 2007, © K.-G. Haustein
Feierliche Übergabe der Gaartzer Brücke am 11. Oktober 2003, © K.-G. Haustein
Neubau der Gaartzer Brücke 2003, © K.-G. Haustein
Fotos aus dem Jahr 1998 der ehemaligen Zweifelder-Drehbrücke in Banzkow, © Amt Banzkow
Paddeltour 1972 zur Gaartzer Brücke, © K.-G. Haustein
Alte Bildersammlung zur Gaartzer Brücke, © G. Weiberg, J. Weimer, Pietschmann, Schwermer
Die Störwasserstraße ist die 22 Kilometer lange Verbindung vom Schweriner See zur Müritz-Elde-Wasserstraße. Sie setzt sich zusammen aus der Stör und dem Störkanal. Die Stör vom Schweriner See fließt, früher sehr kurvenreich und mit den Jahren teilweise begradigt, durch das Störtal an dem Ort Consrade vorbei, mitten durch Plate bis nach Banzkow.
Um die Zeit 1709 wurde der ehemalige Flößgraben zwischen Banzkow und flussabwärts dem Klinker Bach in gerader Richtung verlängert. Der Störzufluss ist abgeleitet und von der Schifffahrt nicht mehr benutzt worden. Die neue Wasserstraße in Richtung Elde erhielt den Namen "Störkanal".
Die in Banzkow im Jahre 1566 errichtete Schleuse regelt den Wasserstand im Schweriner See. Ein Neubau der Schleuse machte sich 1926 erforderlich. Von nun an geht es auf dem Störkanal gradlinig durch die Wiesenlandschaft und Waldlewitz, durch das Naturschutzgebiet Fischteiche in der Lewitz, bis zum Eldedreieck in die Müritz-Elde-Wasserstraße.
Die Störwasserstraße war früher unter anderem der Transportweg von Holz aus der Lewitz zum Beheizen des Schweriner Schlosses. 1830 konnte die Wassertiefe durch den Bau von Dämmen beidseitig vergrößert werden. Das hatte zur Folge, das nun das Niveau der Wiesen und Waldflächen zum Teil erheblich unter dem Wasserspiegel des Störkanals liegt.
Wasser der vielen Be- und Entwässerungsgräben fließt durch Düker unter dem Störkanal hindurch. In den 60ziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Vertiefung durch Ausbaggern, nun konnten noch höhere Laste transportiert werden. Viele Kähne passierten jährlich den Störkanal. Oftmals im Verbund ein Zugschlepper mit bis zu vier Lastkähnen am Haken.
Das Passagierschiff die "Bade III" fuhr 1949 täglich zweimal Personenverkehr von Banzkow nach Schwerin. Heute ist dieser Wasserweg sehr bliebt bei den Freizeitkapitänen und wegen der geringen Strömungsgeschwindigkeit auch bei Wasserwanderern, unterwegs mit Kanu oder Paddelboot. Großzügige Anleger für die Boote, beidseitig der Brücken in Plate und Banzkow wurden in den vergangenen Jahren gebaut. Gastronomische Einrichtungen laden zum verweilen ein.
Ein schöner Wander- und Radweg entlang der Stör und dem Störkanal, von Meuß bis in die Lewitz, ist der Treidelpfad. In schwerer körperlicher Arbeit wurden damals Holzstämme aus der herzoglichen Forst in der Lewitz, als Flöße gebunden und beladene Kähne mit getrochneten Torf aus dem Torfmoor von Consrade zum Schweriner See getreidelt. Beides wurde vorwiegend zum Beheitzen des Schweriner Schlosses, der Ziegeleien am Schweriner See und später auch in den Schulen der Lewitzgemeinden, gebraucht.
Auch für Angler ist das Gewässer interessant. In ihm sind sind Plötze, Barsche, Aale, Hechte, Schleie, Zander und Karpfen zu Hause.
Hier noch etwas historisches ...
1945 bis 1950 fuhr das in Banzkow beheimatete Passagier-Motorboot "KOMPASS" Passagierfahrten auf dem Schweriner See, planmäßigen Linienverkehr Banzkow-Plate-Fähre-Schwerin, Fahrlinie Schwerin-Görslow und Fahrlinie Schwerin (Ziegel-Innensee)-Langer Graben-Paulsdamm (Restaurant "Seewarte") (J. Richter, Schwerin)
Impressionen der Störwasserstraße, © K.-G. Haustein, G. Weiberg
1971 - Mit dem Faltboot von Banzkow zum Eldedreieck, © K.-G. Haustein